
Landschaften der Zukunft
Eine Projektwoche voller Ideen und Visionen.
Eine Woche lang verwandelten sich die Galerie im Marstall, der Schlosspark und das Haus der Natur Ahrensburg (Verein Jordsand) in lebendige Lern- und kreative Experimentierräume. Unter dem Titel „Landschaften der Zukunft: Utopien zwischen Realität und Virtualität“ gingen 19 Schülerinnen und Schüler der Abiturklasse des Kunstprofils am Eric-Kandel-Gymnasiums Ahrensburg vom 15. bis 19. September 2025 der Frage nach, wie unsere Umwelt heute wahrgenommen wird – und welche Zukunftsbilder wir von ihr entwerfen können.
Den Auftakt bildete ein gemeinsamer Rundgang durch die Sommerausstellung „Norddeutsche Realisten: Licht, Wetter, Weite – Malerei im Freien“. Inspiriert von den Pleinair-Malereien der Künstlergruppe wagten sich die Jugendlichen selbst mit Farben, Papier und Holzbrettern als Untergrund hinaus ins Freie. Dabei setzten sie sich mit der Frage auseinander, wie Natur in der Kunst dargestellt wird und welche Herausforderungen wechselnde Licht- und Wetterverhältnisse für die Malerei im Freien mit sich bringen.
Am zweiten Tag erlebten die Teilnehmenden die Kraft des Peer-to-Peer-Lernens: So führten die „Großen“ eine siebte Klasse in Kleingruppen durch die Ausstellung und begleitete danach beim Malen im Freien. Anschließend gab es einen regen Austausch bei der gemeinsamen Besprechung der entstandenen Arbeiten.
Die Mitte der Woche führte ins Haus der Natur. Hier stand die Auseinandersetzung mit Stadtnatur, Klimawandel und Biodiversität im Vordergrund. Bei Streifzügen durch den Park entdeckten die Jugendlichen kleine Lebensräume und überlegten, gemeinsam mit der Leiterin des Haus der Natur, Anne Rottenau, welche Rolle solche grünen Inseln für die Zukunft der Städte spielen könnten. Die Verbindung von Naturerfahrung und Zukunftsfragen legte den Grundstein für die künstlerische Vertiefung.
Die letzten beiden Projekttage gehörten ganz der eigenen Gestaltung: Mit Aquarell, Zeichnung, Fotografie, Video und digitalen Medien entstanden Utopien zwischen Realität und Virtualität. Neben klassischen Maltechniken wurden auch moderne Werkzeuge wie Bildbearbeitung oder Apps und KI-Generatoren genutzt – so traf die Tradition der Norddeutschen Realisten auf neue Ausdrucksformen des 21. Jahrhunderts.
Den feierlichen Abschluss bildete die Ausstellung in der Remise des Marstalls. Vor Eltern und Gästen präsentierten die Jugendlichen ihre Werke und luden zu Gesprächen über ihre Sichtweisen auf Natur, Zukunft und Kunst ein. Zwischen realistischen Landschaften, digitalen Collagen und utopischen Bildwelten wurde deutlich: Diese Projektwoche hat nicht nur Kunstwerke hervorgebracht, sondern auch Denkanstöße, die weit über den Workshop hinauswirken.
„Es war faszinierend zu sehen, wie die Jugendlichen zwischen Gegenwart und Zukunft ihre ganz eigenen Ausdrucksformen gefunden haben – mal mit Kohle und Aquarell unter freiem Himmel, mal am Tablet in virtuellen Landschaften,“ so die Kunstvermittlerin Antje Feger.
Auch Christina Ganschow, Referentin für Kulturvermittlung bei den Stiftungen der Sparkasse Holstein, zeigte sich beeindruckt: „Die Projektwoche hat gezeigt, wie Kunst junge Menschen dazu anregt, Zukunft neu zu denken und zugleich die Gegenwart kritisch zu betrachten.“
Begleitet wurden die Schüler:innen zudem von ihrer Kunstlehrerin Kristina Hildebrandt, die seit diesem Schuljahr auch Kreisfachberaterin für Kulturelle Bildung in Stormarn ist.
Wir danken allen Beteiligten und Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zum Gelingen dieser Projektwoche beigetragen haben!